Im Spätsommer 2020, gerade als sich die Inzidenzzahlen der CORONA-Pandemie in Deutschland etwas gebessert hatten (unter 50), beschlossen meine Schwester, mein Neffe und ich uns auf das Wagnis einer kleinen Ostseekreuzfahrt mit der Mein Schiff1 einzulassen. Das Hygienekonzept versprach größtmögliche Sicherheit und so beschlossen wir, auch ohne die gewohnten Ausflugsmöglichkeiten, auf “große Fahrt” zu gehen. Waren doch die meisten anderen Urlaubsziele-und arten wegen CORONA zu dieser Zeit kaum möglich.

Nachfolgend ein paar Eindrücke von dieser doch etwas außergewöhnlichen Kreuzfahrt. Im Nachhinein war es eine schöne, sehr erholsame Reise, in der wir uns zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt haben. Das liegt wohl auch etwas daran, dass auf Grundlage des Hygienekonzeptes von TUI-Cruises  statt der normalen 3000 Gäste diesmal nur ca. 500 Gäste mit an Bord waren. Es war daher nie zu eng, die geforderten Abstände konnten problemlos überall eingehalten werden und der Service an Bord war erstklassig. Einziges Manko - die fehlenden Ausflugsmöglichkeiten unterwegs, aber darauf waren wir ja vorbereitet.

Am nächsten Tag gegen 15 Uhr geht es dann endlich an Bord. Hier ist in den Gängen, in den Fahrstühlen und Restaurants/Bars Maskenpflicht. An den Plätzen kann man dann die Maske abnehmen. Während CORONA werden auf den sogenannten “Blauen Reisen” nur die Balkonkabinen vergeben. Wir haben 2 Kabinen gebucht, auf Deck 8 (8031) und auf Deck 6 (6159). Nach dem Check-In genießen wir unser erstes Bierchen an Bord und beziehen dann unsere Kabine. Anschließend schlendern wir etwas an Bord herum, bevor es am Abend ins Restaurant zum Abendessen geht. Das Essen während der Reise ist wie immer sehr abwechslungsreich und lecker.

Zum Hygienekonzept von TUI Cruises zählt u.a., dass sich jeder Gast vor Abreise einem PCR-Test unterziehen muss. Nur ein negatives Testergebnis berechtigt zum Betreten des Kreuzfahrtschiffes. Bevor man an Bord ein Restaurant, eine Bar, das Theater oder sonstige öffentlich zugängliche Bereiche betritt sind die Hände gründlich zu desinfizieren. Ebenfalls besteht in den öffentlichen Bereichen Maskenpflicht. Täglich bis 12 Uhr hat sich jeder Passagier einer Temperaturmessung zu unterziehen. In den Fahrstühlen dürfen sich maximal 4 Personen aufhalten. All diese Maßnahmen tragen dazu bei das Risiko sich mit Corona anzustecken auf ein Mindestmaß zu reduzieren.

Auch während einer Kreuzfahrt in CORONA-Zeiten wird den Gästen an Bord viel Unterhaltsames geboten. Jeden Abend finden Shows im Theater und in der Schaubühne statt. Hierzu kann man sich im Laufe des Tages per  App im Kreuzfahrtportal anmelden. Auch am Tag gibt es interessante Vorträge an Bord. Daneben werden wie gewohnt zahlreiche Ablenkungen angeboten. Wir haben uns beispielsweise für eine Draftbier-Verkostung und eine Fleischverkostung im Surf&Turf-Restaurant entschieden.

Unter Beachtung der Hygienevorschriften kann man an Bord auch den großzügigen Fitnessbereich benutzen oder eine der vielen Massagen bzw. Kosmetikanwendungen im SPA-Bereich buchen. Abends nach dem Abendessen lädt auch der Shopping-Bereich “Neuer Wall” zum Kauf einen Souvenirs ein.

Da man sich ja im Urlaub befindet, nutzt man die umfangreichen Möglichkeiten an Bord mal in Ruhe zu entspannen und die Seele “baumeln” zu lassen. RELAXEN eben !

Ein Vorteil der “Mein Schiff-Flotte” gegenüber anderen Kreuzfahrtanbietern besteht darin, dass hier das “All Inklusive Konzept” verwirklicht wird: das heißt, alle Speisen und Getränke sind schon im Preis inkludiert, nicht nur während der Mahlzeiten. Hinzu kommt auch noch, dass man neben den Büfettrestaurants auch in einigen a la `Carte Restaurants essen kann. Auch hier ist alles schon im Preis mit inbegriffen. Wir nutzen diese schöne Möglichkeit einige Male während unserer Tour. Es gibt jedoch auch einige wenige Restaurants, in denen man für den zusätzlichen Service etwas zuzahlen muss. Dann handelt es sich um Speisen und Getränke von sehr hoher Qualität. Hier ist auch eine vorherige Reservierung erforderlich.

Auch das Schwesterschiff, die “Mein Schiff 2” ist zur selben Zeit auf der Ostsee unterwegs. Am 4. Tag der Kreuzfahrt kommt es dann zum Rendezvous mit diesem Schiff. So ein Ereignis ist immer ein besonderer Höhepunkt auf so einer Kreuzfahrt. Einige Stunden fahren beide Schiffe hinter- oder nebeneinander her, bis schließlich wieder jedes Schiff auf seine eigene Route einschwenkt. Schöne Fotos gibt es allemal.

Die Route unserer  einwöchigen Kreuzfahrt führt uns zunächst an  den Kreidefelsen der Insel Rügen vorbei. Anschließend geht es durch die Scheerengärten von Schweden nach Stockholm, wo das Schiff einen Tag vor Anker liegt. Dann geht es weiter durch die Schären von Finnland. Hier fahren wir bis Turku. In der Werft von Turku wurde unser Kreuzfahrtschiff einst gebaut .Schließlich geht die Fahrt dann wieder zurück zum Ausgangspunkt der Reise nach Kiel. 

Zusammenfassend bin ich froh diese Reise, auch unter Berücksichtigung der Besonderheiten durch CORONA, gemacht zu haben. Das Hygienekonzept ist stimmig und wir haben uns zu keinem Zeitpunkt der Reise unsicher gefühlt, was unsere Gesundheit anbelangt. Leider ist es nun, ein halbes Jahr später, immer noch nicht möglich wieder normale Kreuzfahrten zu erleben. Im Gegenteil haben sich die Reisebedingungen noch einmal verschärft. Trotzdem - vielen Dank an TUI Cruises, die diesen Urlaub so möglich gemacht haben.